Mit über 200 Startmeldungen aus Westfalen, Nordrhein aber auch aus den benachbarten Niederlanden, Belgien sogar aus England und der Ukraine zeigte der Fechtnachwuchs bei der 19. Auflage des beliebten Gertrudisturniers in Bochum Wattenscheid sehr gute Leistungen auf fechterisch hohem Niveau.
Für die ausrichtende Fecht- und Sportgemeinschaft Ruhr Wattenscheid gingen die Zwillinge Julia und Louisa Ptaszynski (Jg. 2000) sowohl mit dem Florett als auch mit dem Degen an den Start. Mit dem Florett starteten zudem Marla Schlömann (Jg. 1999) und Kevin Theodor (Jg. 2000). Das Nachwuchs-Turnier richtet sich an Sportler der Altersklasse „Schüler“ (10 bis 12 Jährige) und „B-Jugendliche“ (13 und 14 Jährige) in den Waffen Florett und Degen und ist die zweite Station der Ruhr-Tour 2011. Dabei geht es nicht nur um Sieg oder Niederlage, sondern auch um ein sportliches Miteinander und Fairness.
Am Samstag, dem ersten Wettkampftag, gingen alle FSG/RW Florettfechter an den Start. In allen Runden trafen die Wattenscheider Fechter dabei auf internationale Gegner, was den Ansporn erhöhte und das sportliche Niveau merklich anhob. Besonders die aus England angereiste Yasmin Campel (DFL Jg.2000) erwies sich als unbezwingbare Gegnerin. Eindrucksvoll gewann sie alle Gefechte, die meisten Fünf zu Null. Lediglich gegen Louisa Ptaszynski (FSG/RW) konnte sie nur vier Treffer setzen, am Gesamtsieg der Britin änderte dies natürlich nichts. Am Ende hieß es Yasmin Campel , vor Julia Rokach (Bielefeld) und Bronze für Louisa Ptaszynski (FSG/RW). Im Damenflorett des Jahrgangs 1999 traf Marla-Anastasia Schlömann (FSG/RW) gleich auf mehrere starke Gegnerinnen. Nicht nur die Fechterinnen aus Burgsteinfurt, Quernheim und Hagen-Haspe, sondern auch noch gleich drei Niederländerinnen stellten sich dem Kampf in ihrer Altersklasse. Nach einer spannenden, aber im Ergebnis nicht ganz befriedigenden Vorrunde, die Marla-Anastasia mit zwei gewonnenen von fünf Gefechten beendete, war auch schon für sie das Turnier beendet. Die Finalrunde aus sechs Fechtern erreichte Sie nicht. Am Ende belegte Marla-Anastasia Schlömann dennoch einen respektablen achten Platz in einem homogenen, starken elfer Starterfeld. Nicht zufrieden mit der eigenen Leistung in der Vorrunde war auch Kevin Theodor im HFL Jg. 2000. Es schien als würde an diesem Tage alles schief laufen. Tief enttäuscht von vergebenen Chancen, erregt von so mancher zweifelhaften Obmann-Entscheidung, packte Kevin seine Sachen und wollte nur noch „raus hier“. Das diese Entscheidung ein Fehler war, zeigte sich beim Aufruf in die Finalrunde, aus der er dann -als nicht erschienen- gestrichen wurde. So belegte Kevin Theodor (FSG/RW) mit dem Ergebnis der Vorrunde nur den 13´ten Platz.
Am Sonntag, dem zweiten Wettkampftag, starteten die Fechtzwillinge Julia und Louisa Ptaszynski mit dem Degen erneut für die Wattenscheider Fahne. Nach der Vorrunde, die sogleich die Finalrunde sein sollte, lagen gleich drei Fechterinnen punktgleich auf den vorderen Plätzen. Eine von der Turnierleitung schnell eingeschobene, echte Finalrunde sollte unter den Führenden die Entscheidung bringen. Hier schlichen sich jedoch bei beiden Wattenscheider vermeidbare Fehler ein, über die sie nicht in den Rhythmus der Vorrunde fanden. Sowohl Julia als auch Louisa verloren vollkommen überflüssig ihre Gefechte gegen Juliana Leck aus Solingen. Das Geschwisterduell entschied letztlich Julia für sich, so dass Louisa ihre zweite Bronze Medaille und Julia Silber gewann. Somit liegt Julia Ptaszynski im Gesamtklassment der Ruhr-Tour (Degen, Jg. 2000) weiterhin auf Platz eins. Siegerehrung DFl Jg. 2000,
Gewohnt auf hohem Niveau, technisch modern und international besetzt.